Dienstag, 17. Mai 2011

Ex-Kanzler Kohl erhält Preis, der den Namen eines Kriegsverbrechers trägt

Der Ex- Bundeskanzler Kohl wurde mit dem Kissinger- Preis ausgezeichnet. Kohl, der zuvor schon bezeichnende Preise wie den Karls- Preis, eine Ehrendoktorwürde der Katholieke Universiteit Leuven oder die Presidential Medal of Freedom* erhalten hatte, bleibt der Öffentlichkeit vor allem wegen seiner "blühenden Landschaften", dem "blühenden Euro" und der Milliardenbetrügereien beim innerdeutschen Anschlussverfahren verhaftet.
Seine politische Karriere verdankt Kohl insbesondere dem Industriellen Fritz Ries, der als Kohl's politischer Ziehvater gilt. Ries selbst, der auf bemerkenswerte Weise das "Entnazifizierungsprogramm" der Alliierten absolvierte, förderte aber auch andere skandalbelastete Politgrößen wie Franz Joseph Strauß oder Kurt Biedenkopf. Der Name Ries steht auch in engem Zusammenhang zu Hanns Martin Schleyer, dem späteren Arbeitgeberpräsidenten und "RAF"- Opfer.
Es ist bereits hier für den politisch gebildeten Bürger nicht zu übersehen, daß es sich um mafiöse Strukturen unserer Gesellschaft handelt.
Und schaut man noch genauer hin, fällt auf, daß sich mit diesen Namen nicht nur zahlreiche nationale Skandale verbinden, sondern zuweilen auch das Wirken internationaler "krimineller Vereinigungen" ans Tageslicht geraten war.
Strauß war z.B. eng verbunden mit Alexander Schalck-Golodkowski. Golodkowski, ein DDR- Mafiosi, wurde nach der "Wende" nie zur Rechenschaft gezogen, sondern lebt unbehelligt bei seinen "Amigos" in Bayern. U.a. wurden über das Waffenlager Rostock- Kavelstorf, das zum KoKo- Stasi- Komplex des Golodkowski gehörte, die CIA-Waffenlieferungen an den Iran abgewickelt. Diese CIA- Waffenlieferungen (über ein Stasi- Waffenlager!) gingen als "Iran- Contra- Affäre" in die Geschichte ein.***

Um den Rahmen nicht zu sprengen und da wir sowieso schon in der sichtbaren US- Außenpolitik angekommen sind, können wir hier direkt zu eine der "grauen Eminenzen" der US- Politik übergehen. Nämlich zu Henry Kissinger, einem der Chefkoordinatoren der US- Außenpolitik.
Kissinger wurde zwar 1973 für seinen Beitrag zur Führung der Süd-Ost- Asienkriege (u.a. Vietnam) der Friedensnobelpreis verliehen, doch glänzte Kissingers Karriere noch durch zahlreiche weitere Schurkenstücke. U.a. war er am Mord an dem chilenischen Präsidenten Allende, an Putsche in Südamerika und Asien beteiligt.
Kissinger ist bis heute aktiv und in zahlreichen Machtzirkeln vertreten (Bilderberger, CFR). Seine Karriere ist die Karriere eines Kriegsverbrechers.
Der Altkanzler bekommt an diesem Abend den "Henry-Kissinger-Preis" der American Academy verliehen, eine Auszeichnung für besonderes transatlantisches Wirken... 
Schmiergel alias Spiegel 
Kohl erhält nun den von der American Academy gestifteten Kissinger- Preis, nachdem diesen Preis zuvor Helmut Schmidt (2007), George H. W. Bush (2008), Richard von Weizsäcker (2009) und Michael Bloomberg (2010) erhalten hatten.
Man könnte meinen, es handelte sich um ein Stelldichein der Bilderberger. (Foto: Getty Images/Getty Henry-Kissinger-Preis für Altkanzler Helmut Kohl: es applaudieren Ex-Präsident Bill Clinton, Kanzlerin Angela Merkel, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger und Weltbank-Präsident Robert Zoellick.)

Und wie es bei der Verleihung solcher Preise üblich ist, wurde gelogen, bis die sprichwörtlichen Balken brachen.
Foto: dpa/DPA

Clinton erklärte Kohl zum "bedeutendsten europäischen Staatsmann seit dem Zweiten Weltkrieg" und Merkel sprach von Kohls "großer Liebe zu den Menschen in den neuen Bundesländern", um nur zwei Lächerlichkeiten zu benennen.
Der Anspruch klang vermessen. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Berlin 1994 erklärte Richard Holbrooke, damals US-Botschafter, die künftige American Academy solle die militärische Präsenz durch geistige Präsenz ersetzen. In ihrer fünfjährigen Geschichte hat sich die Academy Ehrentitel wie „geistige Luftbrücke“ oder „Ankerplatz für US-Intelligenz“ erworben. Sie hat damit ihren Gründungsanspruch überzeugend eingelöst und kann auf eine lange Reihe großer Namen wie Arthur Miller, C.K. Williams, Susan Sontag, Jane Kramer zurückblicken, die als Fellows zu ihr kamen. Sie besticht nicht nur durch ihren Geist, sondern auch durch Charme. Jede Semestereröffnung und Vorstellung der Fellows ist ein gesellschaftliches Ereignis. So fanden sich unter ihren Gästen auch Henry Kissinger, Johannes Rau, Otto Schily, Richard von Weizsäcker und Heinz Bergengruen – eine Bühne für den transatlantischen intellektuellen Austausch.
Quelle: (c) DIE ZEIT 09.10.2003 Nr.42 (Die Zeit wird ebenfalls von einem Bilderberger [siehe Kissinger] verlegt)
Nicht erst hier schließen sich die Kreise. Den Kissinger- Preis erhalten nur Personen, die sich um die Durchsetzung der Interessen des Imperiums ("transatlantisch") verdient gemacht haben.**
Allerdings kommt die Liste der durchgesetzten Interessen einer einzigen Anklageschrift gleich.
Noch gibt es nur relativ ohnmächtige Kläger und keine Richter für dieses globale Bandentum.
Aber das wird sich ändern.
Wir arbeiten daran...

*die 1977 auch an Kissinger verliehen wurde, so wie der Karlspreis1987
** forschen sie einmal, wieviele Transatlantiker (Statthalter des Imperiums) in Deutschland führende Posten bekleiden! 
*** siehe hierzu u.a. Alexander von Bülow (ehem. Bundesminister), "Im Namen des Staates" 

Nachtrag, aus der englischen Wiki:

In September 2007, Kissinger was honored as Grand Marshal of the German-American Steuben Parade in New York City. He was celebrated by tens of thousands of spectators on Fifth Avenue. Former German Chancellor Helmut Kohl was supposed to be a co-Grand Marshal, but had to cancel due to health problems. Kohl was represented by Klaus Scharioth, German Ambassador in Washington, who led the Steuben Parade with Kissinger.
Kissinger is known to be a member of the following groups:
Bohemian Club
Council on Foreign Relations
Aspen Institute
Bilderberg Group

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