Freitag, 25. März 2011

Satire: libysche Verhältnisse in Deutschland

Interview mit deutschen Rebellenführer KOBRA
Angespornt durch die Ereignisse in den arabischen Ländern, die einen historischen Wandel erleben, aber speziell durch den Aufstand in Libyen, hat sich nun in Deutschland auch eine Gruppe gebildet, die das „bestehende Regime“ wie sie es nennen entfernen wollen. Ich hatte die Gelegenheit mit dem Anführer der Aufständischen in ihrem Hauptquartier in der Rebellenhochburg in Ostdeutschland ein Interview zu führen.
Frage: Wie darf ich sie nennen, wie bezeichnen sie sich?
Kobra: Nennen sich mich einfach Kommandant der Befreiungsarmee ... oder KOBRA.
Frage: Aha. Wie sind sie darauf gekommen einen bewaffneten Regimewechsel durchzuführen?
Kobra: Wir sind schon lange sehr unzufrieden mit den Machthabern in Berlin und sehen nur noch einen erzwungenen Wechsel als Lösung. Diese Parteiendiktatur und Personenkult rund um Merkel ist völlig unakzeptabel. Es geht nur noch um Machterhalt und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Ausserdem lassen sie zu, dass unsere deutsche Kultur durch Horden von Moslems zersetzt wird. Dagegen müssen wir uns wehren. Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die Weigerung des Regimes beim militärischen Angriff gegen Gaddafi mitzumachen. Dieses Abseitsstehen, wieder nur aus wahltaktischen Gründen, ist unerträglich.
Frage: Wie viele Kämpfer stehen unter ihrem Kommando? 
Kobra: Einige hundert engagierte Rebellen, die zu allem bereit sind.
Frage: Aber damit ist doch keine Revolution durchführbar?
Kobra: Doch, denn wir rechnen wie in Libyen mit der Unterstützung der Westmächte.
Frage: Ach so. Wer unterstützt sie denn genau?
Kobra: Wir werden in militärisch taktischen Fragen von Zbigniew Brzeziński beraten, der seine ganze Erfahrung aus dem erfolgreichen Aufstand der afghanischen Mudjahedin gegen die Sowjets einbringt. 
Frage: Ja wirklich? Und sonst, wer steht noch hinter ihnen?Kobra: Die CIA beliefert uns mit Waffen und gibt uns logistische Unterstützung. In den Wäldern hier in der Umgebung haben wir Trainingslager errichtet, wo Einheiten der US-Special Forces uns im Freiheitskampf ausbilden. Finanziert wird die Revolution von George Soros. 
Frage: Handelt es sich also wieder um eine von Soros und dem Enterprise Institute geplante Farbrevolution?
Kobra: Ja genau. Wir nennen es die Goldene Revolution, sie wissen, wegen Schwarz, Rot, Gold und ausserdem sind die anderen Farben schon von den bisherigen Umstürzen belegt, es war sonst keine mehr frei.
Frage: Aber mit so wenig Mann können sie doch nicht gegen die Regierung vorgehen? Was ist wenn sie die Bundeswehr einsetzten um den Aufstand niederzuschlagen?
Kobra: Doch, doch, wir rechnen mit vielen Überläufern, mit Militärs die dann auf unsere Seite wechseln. Die sind ganz sauer, weil sie nicht gegen Libyen mitmachen dürfen. Ausserdem sehen wir ja an Hand von Libyen wie das dann positiv läuft.
Frage: Wie meinen sie das?
Kobra: Wenn wir angegriffen werden und in Not sind, dann rufen wir die UNO und NATO um Hilfe, die beschützen uns dann. Über die kontrollierten westlichen Medien wird mit Propaganda der Weltgemeinschaft gezeigt, wie arm und hilflos wird sind und dringend Unterstützung benötigen. Aus humanitären Gründen wird dann von Aussen interveniert. 
Frage: Sie meinen, die helfen ihnen wirklich?
Kobra: Ja sicher. Wir verlangen eine Flugverbotszone über ganz Deutschland, es wird eine Resolution im UNO-Sicherheitsrat verabschiedet und dann werden wir von oben beschützt. Es wird sich wie gegen Libyen eine Koalition der Willigen formieren, die dann mit Bombenangriffen die Regierungstruppen ausser Gefecht setzen. 
Frage: Diese Rebellion wäre doch eine innerdeutsche Angelegenheit. Wieso soll sich das Ausland einmischen?
Kobra: Es gibt keine souveränen Staaten mehr und territoriale Integrität. Heute greifen die Westmächte überall ein und bestimmen was passiert, das müssten sie doch langsam wissen. Ausserdem geht es um den Schutz der Zivilbevölkerung, die mit den NATO-Bombenangriffen gewährleistet ist. Die Menschen im Irak und Afghanistan sind doch darüber auch sehr glücklich, endlich von der NATO befreit worden zu sein. Das Bisschen Kollateralschaden dabei muss man in Kauf nehmen.
Frage: Aber die Regierung in Berlin ist doch mit den Westmächten befreundet, wie soll das gehen?
Kobra: Das war bei Gaddafi auch so, denn Sarkozi, Belusconi, Brown und Obama haben ihm alle die Hand gegeben, waren seine Freunde, haben ihn zum G20 Gipfel eingeladen und ihm das Öl abgekauft, bis er in Ungnade gefallen ist. Sarkozi hat sich sogar von Gaddafi den Wahlkampf finanzieren lassen und jetzt bombardiert er ihn. So eine Ummünzung von einem guten in einen schlechten Diktator macht der Westen andauernd. Das ist bei Merkel auch so, sie ist jetzt auch die Böse.
Angefangen hat es mit ihrer Widerspenstigkeit, die ganze finanziellen Lasten der Eurorettung zu tragen. Dann die Schelte gegenüber Israel wegen der Siedlungspolitik. Und jetzt neu die 180 Grad Wende wegen dem Atomausstieg, was den Briten, Italienern und speziell den Franzosen überhaupt nicht passt. Die Weigerung, bei der Bombardierung von Libyen mitzumachen hat dann zur Entscheidung geführt, so kann es nicht weiter gehen, es muss ein Regimewechsel in Berlin her.
Jetzt hat Merkel sogar die deutschen Soldaten aus der AWACS-Operationen und der Seeblockade der NATO abgezogen und die vier Kriegsschiffe der Bundesmarine im Mittelmeer wieder dem eigenen Kommando unterstellt. Faktisch ist das ein Austritt aus der NATO der nicht geduldet werden kann.
Frage: Gibt es keinen anderen Weg eine Veränderung herbeizuführen?
Kobra: Das haben wir ja letzten Mittwoch versucht, aber leider ist Merkel zu früh aus dem Hubschrauber ausgestiegen. 
Frage: Verstehe nicht was sie meinen, aber weiter. So selbstlos ist der Westen nicht, wenn sie militärisch intervenieren. Das kostet ja viel Geld. Was liegt für die Koalition der Willigen drin, wenn sie ihnen helfen und an die Macht bringen?
Kobra: Ja klar müssen wir ihnen was versprechen. Ihre Konzerne dürfen dann die Atomkraftwerke weiter betreiben, auch neue bauen, die Öl- und Gasvorkommen ausbeuten und das ganze Wasser privatisieren. Dazu erhalten sie noch die Einnahmen aus einer Autobahnmaut, die dann eingeführt wird. Die Privatisierung der ganzen deutschen Gesellschaft wird richtig durchgezogen und rank und schlank gemacht. Privatunternehmen können die staatlichen Aufgaben viel besser erledigen und was gut ist für Konzerne, ist auch gut für die Bevölkerung.
Frage: Sie sind also der Meinung, einen erfolgreichen Aufstand durchführen zu können?
Kobra: Ja sicher, mit dem Schutzschirm der NATO sind wir sehr zuversichtlich nach Berlin einmarschieren zu können und wieder ein gehorsames Regime, ich meine, eine demokratische Regierung einzusetzen.
(c) Alles Schall und Rauch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen