Donnerstag, 3. Februar 2011

Der Ausdruck Pädophilie bedeutet einen weiteren Missbrauch

Folgenden Kommentar habe ich auf die Schnelle zum Artikel "Wie auch die taz früher Pädophilie bagatellisierte" verfasst. Es tut weh, wie engstirnige Unverbesserliche beständig die Sprache missbrauchen und somit die gesamte Menschheit für ein natürliches Verhalten beleidigen:
Pädophilie bedeutet Kinderfreundlichkeit bzw. Kinderliebe.
Das Wort wird im Zusammenhang mit den sexuellen Gelüsten strafbewährter Erwachsener zweckentfremdet und ist keineswegs allein auf diese Sexualvariante beziehbar. Es ist eine Schande, daß dieses Wort auf diese Weise missbraucht wird. Was die "Schnacker" meinen, bedeutet Pädosexualität. In Fachkreisen wird seit langem das Wort pädosexuell benutzt. Nur in den Medien und beim Plebs scheint dieser Unterschied ohne Bedeutung zu sein.
Wer Pädophilie mit Sexualkannibalismus verwechselt, diskreditiert jeden gesunden Menschen und sein Verhalten. Denn Pädophobie, also das Gegenteil, wäre der Untergang jeder Spezies.
Wer für Pädosexualität das Wort Pädophilie verwendet, verwendet die Sprache der Täter.
Und zu guter Letzt sollte man sich der klaren und ausdrucksstarken deutschen Sprache erinnern, wenn man mit fremdsprachigen Ausdrücken nur Nonsens treibt.
Nachtrag:
Ein passender Vergleich. Wie nennt man einen Literaturfreund oder Buchliebhaber auf Altgriechisch?
Bibliophil.
Der Ausdruck "bibliophil" wird zwar dahingehend nur von Pseudointellektuellen verwendet, wenn sie in öffentlichen Selbstgesprächen zur Befriedigung ihres verminderten Selbstbewußtseins aufzutrumpfen (hierzu gehören glücklicherweise mindestens zwei Personen) gedenken, doch ist hierbei ein Vergleich zum Ausdruck "pädophil" angebracht.
Unter einem "bibliophilen" Menschen versteht man nach wie vor den Liebhaber des gedruckten Wortes.
Doch was wäre, wenn man dieses Wort schlichtweg und allgemein gebräuchlich nur noch für die Macher des "Index Katholica", die Bücherverbrenner des Dritten Reiches oder die Bundesprüfstelle verwenden würde?
Es würde mich noch nicht einmal wundern, wenn es in unseren Tagen auch Leute gibt, die ihre vermeintliche sexuelle Befriedigung (Fetisch) nur dadurch erreichen können, wenn sie Bücher in tausende Schnipsel zerreißen täten.
Wenn dann allein solche Gestalten als "bibliophil" bezeichnet werden würden, wie wollen wir dann noch irgendeine wahre "Leseratte" bezeichnen? Oder würden wir uns dann dagegen wehren, daß man uns Bücherfreunde sprachlich in einen Topf mit den Büchervernichtern zu stecken gedenkt? Würden wir uns dann selbst in diesen Topf stecken? Ich meine nein. Zumindest nicht, wenn man nicht unter akuter Geistesschwäche leidet...
Ich bekenne mich - ich bin bibliophil (Bücherfreund), wie ich auch pädophil (kinderlieb) bin. Ich würde weder einem Buch und noch viel weniger einem Kind Schaden zufügen. Eben, weil ich dies im Sinn dieser Wörter bin und nicht dem orwellschen Modediktat unterliege.
Klären wir die Leute auf.
Wer nach der erfolgten Aufklärung dieses Wort immer noch missbräuchlich verwendet, soll seine Ernte dafür erhalten.
Das Prädikat "verblödet" oder "Täter" tragen zu müssen, wäre immer noch gerechter, als weiterhin alle (rechtschaffenden) gesunden Menschen zu kriminalisieren und vor allem abzuwerten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen