Freitag, 30. Juli 2010

Der Zorn des Georg Sch.

Zwar zitiert Schramm für meinen Geschmack zwei zu dunkle Gestalten der Geschichte und zwar so, daß sie als Denker herüberkommen, doch ist sein Auftritt wie gewohnt sehenswert.
Weder waren der Hl. Papst Gregor, noch der Hl. Thomas geistige Leuchten ihrer Zeit. Der eine war machtgierig und kriminell, der andere brachte nichts Eigenes zu Papier, sondern kopierte zumeist als Plagiator.
Ebenso hat die Gier und Unvernunft unserer Zeit, insbesondere der Kapitalismus, nichts mit dem Angriff auf die Religionen gemeinsam. Das ist schlichtweg Blödsinn so etwas behaupten zu wollen und entbehrt jeder historischen Tatsache. Schramm zitiert diese beiden Gestalten nicht im Zusammenhang mit dem, wofür und warum diese Gestalten es sagten. Ebenso könnte ich Walter Ulbricht als weisen Freiheitsapostel verkaufen, weil dieser einst sagte, "wir werden niemals eine Mauer errichten".
Als Humanist, der Schramm ist, sollte man nicht mit den Worten nachweislicher Antihumanisten argumentieren und denen noch nachträglich einen Hauch von höherer Moral etc. andichten. Dann muss man auch mit Gegenwind rechnen.
Religion und Macht(gier) sind in Zivilisationen nicht voneinander zu trennen. Dies gilt für Gestern und Heute.
Ich möchte G. Schramm jedoch nicht zu nahe treten. Es mag sein, dass er in seiner Rolle als verzweifelnder Dombrowski lediglich versucht hat, Christen mit ins "Boot" zu holen. Immerhin fand dieser Auftritt im römischen Sektor Rheinland statt.
Schramm hatte zuvor zu oft bewiesen, dass er nicht so ungebildet ist, dass er an die Moral und Ethik dieser religiösen Scheinheiligen selbst glauben würde.
Er beachtet bei diesem Auftritt eher die Weisheit, dass man zwar viel Wahres reden kann, aber man auch zu den Menschen sprechen muss, wenn man sie erreichen will.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen