Freitag, 7. Mai 2010

Zum 44. Sterbetag einer bööösen Zunge

Kennen sie Stanislaw Jerzy Lec?


Müssen sie auch nicht. Seine geistreichen Sprüche leben jedenfalls bis zum heutigen Tag.
Lec hatte sich, wenn er nicht schon manches Mal ein biographischer "Esel"* war, dann doch oftmals zum "Esel" in seiner Biographie küren lassen.
Doch ist weder das Tier Esel, noch die Biographie Lecs das Thema.
An dieser Stelle soll weniger an Lec, sondern vielmehr an seinen geistigen Sprüchen erinnert werden.
Eine Auswahl:
Viele, die ihrer Zeit vorausgeeilt waren, mussten auf sie in sehr unbequemen Unterkünften warten. 
Autoverkäufer verkaufen Autos, Versicherungsvertreter Versicherungen. Und Volksvertreter?
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. 
Wer den Himmel auf Erden sucht, hat im Erdkundeunterricht geschlafen.
Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?
Mensch: die Krönung der Schöpfung. Wie schade, dass es eine Dornenkrone ist. 
Von der Mehrzahl der Werke bleiben nur die Zitate übrig. Ist es dann nicht besser, von Anfang an nur die Zitate aufzuschreiben? 
Es genügt nicht, dass man zur Sache spricht. Man muss zu den Menschen sprechen. 
Die meisten Denkmäler sind hohl.
Die Verfassung eines Staates solle so sein, dass sie die Verfassung des Bürgers nicht ruiniere.
Eine Diktatur ist eine Regierung, bei der man in Gefahr gerät, sitzen zu müssen, wenn man nicht hinter ihr stehen will.
Politik: Wettrennen trojanischer Pferde 
Am Anfang war das Wort - am Ende die Phrase. 
Aphorismen dienen dazu, den Menschen nicht vom Denken abzuhalten, sondern ihn zum Denken anzuregen.
Lec stand hierbei im krassen Gegensatz zu seinem Landsmann Polen Paule. Selbstständiges und darüberhinaus vernunftbegabtes Denken steht im Widerspruch zur (verblödeten) Dogmatik (einer Religion).
Denken sie über diese Sinnsprüche nach und sie haben bereits viel gewonnen... 

*Der "Esel"- Vergleich stammt von Lec

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